Im Motorsport und besonders in der Formel 1 kennt man die Zutaten für einer gelungenen Party sehr genau. Der Grand Prix von Monaco zeichnet hierdurch sich besonders aus. Die Glücklichen, die es auf die Gästelisten der angesagtesten Partys geschafft haben, bekommen ein Unterhaltungsprogramm der Superlative geboten. Hier wird an nichts gespart. Das einzige, woran die letzten Jahre gespart worden ist, ist an den Bildern die darüber veröffentlicht wurden. Man ist vorsichtig geworden, die öffentliche Meinung ist sehr wichtig und niemand will mehr als dekadenter Party-König wahrgenommen werden. All diese Vorsichtsmaßnahmen ändern natürlich nichts daran, dass es bei einem Grand Prix nach wie vor feuchtfröhlich zugeht.
Eine große Ausnahme bildet noch Kimi Räikoenen
Der finnische Formel 1 Pilot, der bis vor kurzem noch bei Ferrari unter Vertrag stand und dort etwas geschafft hat, woran Vettel immer noch arbeitet, nämlich Formel 1 Weltmeister für die Roten zu werden, steht noch für den alten Typus des Rennfahrers. Ein Typ, der auszusterben scheint: Mit Zigarre, Drinks und schönen Frauen lässt er sich zeigen. Er spielt diese Rolle nicht, er lebt sie. „Martinis and Bikinis“ hatte es einst ein britischer Kommentator auf den Punkt gebracht. Es ist ein Bild, das den vielen Großkonzernen, die hinter den Teams stehen, missfällt, hier gibt es ganz klare Vorgaben zur Außendarstellung und in dieser neuen Welt haben Protagonisten wie Kimi Räikoenen oder einst David Coulthard einfach keinen Platz mehr. Das ist sehr schade, haben sie doch einen großen Teil des Spektakels und der Faszination des Motorsport ausgemacht. Die Piloten der aktuellen und kommenden Generation haben damit nur noch wenig zu tun, aber vielleicht ändert sich dieser Trend ja auch wieder. Man kann es dem Sport nur wünschen.
Was zeichnete die großen Sausen aus?
Das es alles im Überfluss gab. Es war dekadent, hatte aber immer auch Stil und das gefiel dem Fernsehzuschauer, auf diese Weise interessierten sich auf einmal auch Frauen für den Motorsport. Besonders Monaco lieferte hier dem Boulevard stets fantastische Bilder aus der Welt der Reichen und Schönen. Ganz nah dabei zu sein wie sie dem Motorsport frönen hat auf viele Menschen anziehend gewirkt. Partys mit Supermodels und ganz viel Champagner, erlesenem Essen von Sterneköchen und zum Nachtisch stets eine Torte wie aus dem Bilderbuch. Hier kommen auch deutsche Köche und Konditoren zum Einsatz, bei Deine Torte wäre man sicherlich auch nicht abgeneigt, die nächste Party mit süßen Köstlichkeiten aufzuwerten.
Eine schwierige Frage, viele wünschen es sich, doch diejenigen, die sich dies wünschen, haben leider im Motorsport zu wenig zu sagen. Es wäre vielleicht ein erster Schritt, den Fahrern vertraglich weniger vorzuschreiben wie sie sich privat zu verhalten haben. Hier könnte ein wenig mehr Mut und Vertrauen viel Positives bewirken. Doch danach sieht es nicht aus. Im Fußball und bei anderen Profi-Sportarten geht es sehr ähnlich zu. Bodenständigkeit und Bescheidenheit soll eine der Seiten sein, die die Akteure heutzutage verkörpern sollen. Wer sich dies ausgedacht hat, und warum nun alle daran festhalten wollen, ist nicht überliefert. Die einen geben den Medien die Schuld und diese weisen sie prompt wieder zurück.